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# Sinatra
*Wichtig: Dieses Dokument ist eine Übersetzung aus dem Englischen und unter
Umständen nicht auf dem aktuellen Stand.*
Sinatra ist eine
[DSL](http://de.wikipedia.org/wiki/Domänenspezifische_Sprache), die das
schnelle Erstellen von Webanwendungen in Ruby mit minimalem Aufwand
ermöglicht:
```ruby
# myapp.rb
require 'sinatra'
get '/' do
'Hallo Welt!'
end
```
Einfach via `rubygems` installieren und starten:
```ruby
gem install sinatra
ruby myapp.rb
```
Die Seite kann nun unter http://localhost:4567 betrachtet werden.
Es wird empfohlen, den Thin-Server via `gem install thin` zu installieren, den
Sinatra dann, soweit vorhanden, automatisch verwendet.
## Routen
In Sinatra wird eine Route durch eine HTTP-Methode und ein URL-Muster definiert.
Jeder dieser Routen wird ein Ruby-Block zugeordnet:
```ruby
get '/' do
.. zeige etwas ..
end
post '/' do
.. erstelle etwas ..
end
put '/' do
.. update etwas ..
end
delete '/' do
.. entferne etwas ..
end
options '/' do
.. zeige, was wir können ..
end
link '/' do
.. verbinde etwas ..
end
unlink '/' do
.. trenne etwas ..
end
```
Die Routen werden in der Reihenfolge durchlaufen, in der sie definiert wurden.
Das erste Routen-Muster, das mit dem Request übereinstimmt, wird ausgeführt.
Die Muster der Routen können benannte Parameter beinhalten, die über den
`params`-Hash zugänglich gemacht werden:
```ruby
get '/hallo/:name' do
# passt auf "GET /hallo/foo" und "GET /hallo/bar"
# params[:name] ist 'foo' oder 'bar'
"Hallo #{params[:name]}!"
end
```
Man kann auf diese auch mit Block-Parametern zugreifen:
```ruby
get '/hallo/:name' do |n|
"Hallo #{n}!"
end
```
Routen-Muster können auch mit Splat- oder Wildcard-Parametern über das
`params[:splat]`-Array angesprochen werden:
```ruby
get '/sag/*/zu/*' do
# passt auf /sag/hallo/zu/welt
params[:splat] # => ["hallo", "welt"]
end
get '/download/*.*' do
# passt auf /download/pfad/zu/datei.xml
params[:splat] # => ["pfad/zu/datei", "xml"]
end
```
Oder mit Block-Parametern:
```ruby
get '/download/*.*' do |pfad, endung|
[pfad, endung] # => ["Pfad/zu/Datei", "xml"]
end
```
Routen mit regulären Ausdrücken sind auch möglich:
```ruby
get %r{/hallo/([\w]+)} do
"Hallo, #{params[:captures].first}!"
end
```
Und auch hier können Block-Parameter genutzt werden:
```ruby
get %r{/hallo/([\w]+)} do |c|
"Hallo, #{c}!"
end
```
Routen-Muster können auch mit optionalen Parametern ausgestattet werden:
```ruby
get '/posts.?:format?' do
# passt auf "GET /posts" sowie jegliche Erweiterung
# wie "GET /posts.json", "GET /posts.xml" etc.
end
```
Anmerkung: Solange man den sog. Path Traversal Attack-Schutz nicht deaktiviert
(siehe weiter unten), kann es sein, dass der Request-Pfad noch vor dem
Abgleich mit den Routen modifiziert wird.
### Bedingungen
An Routen können eine Vielzahl von Bedingungen angehängt werden, die erfüllt
sein müssen, damit der Block ausgeführt wird. Möglich wäre etwa eine
Einschränkung des User-Agents:
```ruby
get '/foo', :agent => /Songbird (\d\.\d)[\d\/]*?/ do
"Du verwendest Songbird Version #{params[:agent][0]}"
end
get '/foo' do
# passt auf andere Browser
end
```
Andere mitgelieferte Bedingungen sind `host_name` und `provides`:
```ruby
get '/', :host_name => /^admin\./ do
"Adminbereich, Zugriff verweigert!"
end
get '/', :provides => 'html' do
haml :index
end
get '/', :provides => ['rss', 'atom', 'xml'] do
builder :feed
end
```
Es können auch andere Bedingungen relativ einfach hinzugefügt werden:
```ruby
set(:probability) { |value| condition { rand <= value } }
get '/auto_gewinnen', :probability => 0.1 do
"Du hast gewonnen!"
end
get '/auto_gewinnen' do
"Tut mir leid, verloren."
end
```
Bei Bedingungen, die mehrere Werte annehmen können, sollte ein Splat verwendet
werden:
```ruby
set(:auth) do |*roles| # <- hier kommt der Splat ins Spiel
condition do
unless logged_in? && roles.any? {|role| current_user.in_role? role }
redirect "/login/", 303
end
end
end
get "/mein/account/", :auth => [:user, :admin] do
"Mein Account"
end
get "/nur/admin/", :auth => :admin do
"Nur Admins dürfen hier rein!"
end
```
### Rückgabewerte
Durch den Rückgabewert eines Routen-Blocks wird mindestens der Response-Body
festgelegt, der an den HTTP-Client, bzw. die nächste Rack-Middleware,
weitergegeben wird. Im Normalfall handelt es sich hierbei, wie in den
vorangehenden Beispielen zu sehen war, um einen String. Es werden allerdings
auch andere Werte akzeptiert.
Es kann jedes gültige Objekt zurückgegeben werden, bei dem es sich entweder um
einen Rack-Rückgabewert, einen Rack-Body oder einen HTTP-Status-Code handelt:
* Ein Array mit drei Elementen: `[Status (Fixnum), Headers (Hash),
Response-Body (antwortet auf #each)]`.
* Ein Array mit zwei Elementen: `[Status (Fixnum), Response-Body (antwortet
auf #each)]`.
* Ein Objekt, das auf `#each` antwortet und den an diese Methode übergebenen
Block nur mit Strings als Übergabewerte aufruft.
* Ein Fixnum, das den Status-Code festlegt.
Damit lässt sich relativ einfach Streaming implementieren:
```ruby
class Stream
def each
100.times { |i| yield "#{i}\n" }
end
end
get('/') { Stream.new }
```
Ebenso kann die `stream`-Helfer-Methode (s.u.) verwendet werden, die Streaming
direkt in die Route integriert.
### Eigene Routen-Muster
Wie oben schon beschrieben, ist Sinatra von Haus aus mit Unterstützung für
String-Muster und Reguläre Ausdrücke zum Abgleichen von Routen ausgestattet.
Das muss aber noch nicht alles sein, es können ohne großen Aufwand eigene
Routen-Muster erstellt werden:
```ruby
class AllButPattern
Match = Struct.new(:captures)
def initialize(except)
@except = except
@captures = Match.new([])
end
def match(str)
@captures unless @except === str
end
end
def all_but(pattern)
AllButPattern.new(pattern)
end
get all_but("/index") do
# ...
end
```
Beachte, dass das obige Beispiel etwas übertrieben wirkt. Es geht auch einfacher:
```ruby
get // do
pass if request.path_info == "/index"
# ...
end
```
Oder unter Verwendung eines negativen look ahead:
```ruby
get %r{^(?!/index$)} do
# ...
end
```
## Statische Dateien
Statische Dateien werden aus dem `./public`-Ordner ausgeliefert. Es ist möglich,
einen anderen Ort zu definieren, indem man die `:public_folder`-Option setzt:
```ruby
set :public_folder, File.dirname(__FILE__) + '/static'
```
Zu beachten ist, dass der Ordnername public nicht Teil der URL ist. Die Datei
`./public/css/style.css` ist unter `http://example.com/css/style.css` zu finden.
Um den `Cache-Control`-Header mit Informationen zu versorgen, verwendet man
die `:static_cache_control`-Einstellung (s.u.).
## Views/Templates
Alle Templatesprachen verwenden ihre eigene Renderingmethode, die jeweils
einen String zurückgibt:
```ruby
get '/' do
erb :index
end
```
Dieses Beispiel rendert `views/index.erb`.
Anstelle eines Templatenamens kann man auch direkt die Templatesprache verwenden:
```ruby
get '/' do
code = "<%= Time.now %>"
erb code
end
```
Templates nehmen ein zweite Argument an, den Options-Hash:
```ruby
get '/' do
erb :index, :layout => :post
end
```
Dieses Beispiel rendert `views/index.erb` eingebettet in `views/post.erb`
(Voreinstellung ist `views/layout.erb`, sofern es vorhanden ist.)
Optionen, die Sinatra nicht versteht, werden an das Template weitergereicht:
```ruby
get '/' do
haml :index, :format => :html5
end
```
Für alle Templates können auch generelle Einstellungen festgelegt werden:
```ruby
set :haml, :format => :html5
get '/' do
haml :index
end
```
Optionen, die an die Rendermethode weitergegeben werden, überschreiben die
Einstellungen, die mit `set` festgelegt wurden.
Einstellungen:
<dl>
<dt>locals</dt>
<dd>Liste von lokalen Variablen, die and das Dokument weitergegeben werden.
Praktisch für Partials:
<tt>erb "<%= foo %>", :locals => {:foo => "bar"}</tt></dd>
<dt>default_encoding</dt>
<dd>Gibt die Stringkodierung an, die verwendet werden soll. Voreingestellt
auf <tt>settings.default_encoding</tt>.</dd>
<dt>views</dt>
<dd>Ordner, aus dem die Templates heraus geladen werden. Voreingestellt auf
<tt>settings.views</tt>.</dd>
<dt>layout</dt>
<dd>Legt fest, ob ein Layouttemplate verwendet werden soll oder nicht
(<tt>true</tt> oder<tt>false</tt>). Ist es ein Symbol, dann legt es fest,
welches Template als Layout verwendet wird:
<tt>erb :index, :layout => !request.xhr?</tt></dd>
<dt>content_type</dt>
<dd>Content-Type den das Template ausgibt. Voreinstellung hängt von der
Templatesprache ab.</dd>
<dt>scope</dt>
<dd>Scope, in dem das Template gerendert wird. Liegt standardmäßig innerhalb
der App-Instanz. Wird Scope geändert, sind Instanzvariablen und
Helfermethoden nicht verfügbar.</dd>
<dt>layout_engine</dt>
<dd>Legt fest, welcher Renderer für das Layout verantwortlich ist. Hilfreich
für Sprachen, die sonst keine Templates unterstützen. Voreingestellt auf
den Renderer, der für das Template verwendet wird:
<tt>set :rdoc, :layout_engine => :erb</tt></dd>
<dt>layout_options</dt>
<dd>Besondere Einstellungen, die nur für das Rendering verwendet werden:
<tt>set :rdoc, :layout_options => { :views => 'views/layouts' }</tt></dd>
</dl>
Sinatra geht davon aus, dass die Templates sich im `./views` Verzeichnis
befinden. Es kann jedoch ein anderer Ordner festgelegt werden:
```ruby
set :views, settings.root + '/templates'
```
Es ist zu beachten, dass immer mit Symbolen auf Templates verwiesen werden muss,
auch dann, wenn sie sich in einem Unterordner befinden:
```ruby
haml :'unterverzeichnis/template'
```
Rendering-Methoden rendern jeden String direkt.
#### Direkte Templates
``` ruby
get '/' do
haml '%div.title Hallo Welt'
end
```
Hier wird der String direkt gerendert.
### Verfügbare Templatesprachen
Einige Sprachen haben mehrere Implementierungen. Um festzulegen, welche
verwendet wird (und dann auch Thread-sicher ist), verwendet man am besten zu
Beginn ein `'require'`:
```ruby
require 'rdiscount' # oder require 'bluecloth'
get('/') { markdown :index }
```
### Haml Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://haml.info/">haml</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.haml</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>haml :index, :format => :html5</tt></td>
</tr>
</table>
### Erb Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://www.kuwata-lab.com/erubis/">erubis</a> oder erb
(Standardbibliothek von Ruby)</td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterungen</td>
<td><tt>.erb</tt>, <tt>.rhtml</tt> oder <tt>.erubis</tt> (nur Erubis)</td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>erb :index</tt></td>
</tr>
</table>
### Builder Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://builder.rubyforge.org/">builder</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.builder</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>builder { |xml| xml.em "Hallo" }</tt></td>
</tr>
</table>
Nimmt ebenso einen Block für Inline-Templates entgegen (siehe Beispiel).
### Nokogiri Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://nokogiri.org/">nokogiri</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.nokogiri</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>nokogiri { |xml| xml.em "Hallo" }</tt></td>
</tr>
</table>
Nimmt ebenso einen Block für Inline-Templates entgegen (siehe Beispiel).
### Sass Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://sass-lang.com/">sass</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.sass</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>sass :stylesheet, :style => :expanded</tt></td>
</tr>
</table>
### SCSS Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://sass-lang.com/">sass</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.scss</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>scss :stylesheet, :style => :expanded</tt></td>
</tr>
</table>
### Less Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://www.lesscss.org/">less</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.less</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>less :stylesheet</tt></td>
</tr>
</table>
### Liquid Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://www.liquidmarkup.org/">liquid</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.liquid</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>liquid :index, :locals => { :key => 'Wert' }</tt></td>
</tr>
</table>
Da man aus dem Liquid-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen kann
(ausgenommen `yield`), wird man üblicherweise locals verwenden wollen, mit
denen man Variablen weitergibt.
### Markdown Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td>Eine der folgenden Bibliotheken:
<a href="https://github.com/rtomayko/rdiscount" title="RDiscount">RDiscount</a>,
<a href="https://github.com/vmg/redcarpet" title="RedCarpet">RedCarpet</a>,
<a href="http://deveiate.org/projects/BlueCloth" title="BlueCloth">BlueCloth</a>,
<a href="http://kramdown.rubyforge.org/" title="kramdown">kramdown</a> oder
<a href="http://maruku.rubyforge.org/" title="maruku">maruku</a>
</td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterungen</td>
<td><tt>.markdown</tt>, <tt>.mkd</tt> und <tt>.md</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>markdown :index, :layout_engine => :erb</tt></td>
</tr>
</table>
Da man aus den Markdown-Templates heraus keine Ruby-Methoden aufrufen und auch
keine locals verwenden kann, wird man Markdown üblicherweise in Kombination
mit anderen Renderern verwenden wollen:
```ruby
erb :overview, :locals => { :text => markdown(:einfuehrung) }
```
Beachte, dass man die `markdown`-Methode auch aus anderen Templates heraus
aufrufen kann:
```ruby
%h1 Gruß von Haml!
%p= markdown(:Grüße)
```
Da man Ruby nicht von Markdown heraus aufrufen kann, können auch Layouts nicht
in Markdown geschrieben werden. Es ist aber möglich, einen Renderer für die
Templates zu verwenden und einen anderen für das Layout, indem die
`:layout_engine`-Option verwendet wird.
### Textile Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://redcloth.org/">RedCloth</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.textile</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>textile :index, :layout_engine => :erb</tt></td>
</tr>
</table>
Da man aus dem Textile-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen und auch
keine locals verwenden kann, wird man Textile üblicherweise in Kombination mit
anderen Renderern verwenden wollen:
```ruby
erb :overview, :locals => { :text => textile(:einfuehrung) }
```
Beachte, dass man die `textile`-Methode auch aus anderen Templates heraus
aufrufen kann:
```ruby
%h1 Gruß von Haml!
%p= textile(:Grüße)
```
Da man Ruby nicht von Textile heraus aufrufen kann, können auch Layouts nicht
in Textile geschrieben werden. Es ist aber möglich, einen Renderer für die
Templates zu verwenden und einen anderen für das Layout, indem die
`:layout_engine`-Option verwendet wird.
### RDoc Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://rdoc.rubyforge.org/">rdoc</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.rdoc</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>textile :README, :layout_engine => :erb</tt></td>
</tr>
</table>
Da man aus dem RDoc-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen und auch
keine locals verwenden kann, wird man RDoc üblicherweise in Kombination mit
anderen Renderern verwenden wollen:
```ruby
erb :overview, :locals => { :text => rdoc(:einfuehrung) }
```
Beachte, dass man die `rdoc`-Methode auch aus anderen Templates heraus
aufrufen kann:
```ruby
%h1 Gruß von Haml!
%p= rdoc(:Grüße)
```
Da man Ruby nicht von RDoc heraus aufrufen kann, können auch Layouts nicht in
RDoc geschrieben werden. Es ist aber möglich, einen Renderer für die Templates
zu verwenden und einen anderen für das Layout, indem die
`:layout_engine`-Option verwendet wird.
### Radius Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://radius.rubyforge.org/">radius</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.radius</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>radius :index, :locals => { :key => 'Wert' }</tt></td>
</tr>
</table>
Da man aus dem Radius-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen kann, wird
man üblicherweise locals verwenden wollen, mit denen man Variablen weitergibt.
### Markaby Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://markaby.github.com/">markaby</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.mab</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>markaby { h1 "Willkommen!" }</tt></td>
</tr>
</table>
Nimmt ebenso einen Block für Inline-Templates entgegen (siehe Beispiel).
### RABL Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="https://github.com/nesquena/rabl">rabl</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.rabl</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>rabl :index</tt></td>
</tr>
</table>
### Slim Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="http://slim-lang.com/">slim</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.slim</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>slim :index</tt></td>
</tr>
</table>
### Creole Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="https://github.com/minad/creole">creole</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.creole</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>creole :wiki, :layout_engine => :erb</tt></td>
</tr>
</table>
Da man aus dem Creole-Template heraus keine Ruby-Methoden aufrufen und auch
keine locals verwenden kann, wird man Creole üblicherweise in Kombination mit
anderen Renderern verwenden wollen:
```ruby
erb :overview, :locals => { :text => creole(:einfuehrung) }
```
Beachte, dass man die `creole`-Methode auch aus anderen Templates heraus
aufrufen kann:
```ruby
%h1 Gruß von Haml!
%p= creole(:Grüße)
```
Da man Ruby nicht von Creole heraus aufrufen kann, können auch Layouts nicht in
Creole geschrieben werden. Es ist aber möglich, einen Renderer für die Templates
zu verwenden und einen anderen für das Layout, indem die `:layout_engine`-Option
verwendet wird.
### CoffeeScript Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="https://github.com/josh/ruby-coffee-script">coffee-script</a> und eine <a href="https://github.com/sstephenson/execjs/blob/master/README.md#readme">Möglichkeit JavaScript auszuführen</a>.</td>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.coffee</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>coffee :index</tt></td>
</tr>
</table>
#### Stylus Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td>
<a href="https://github.com/lucasmazza/ruby-stylus" title="Ruby Stylus">
Stylus
</a> und eine Möglichkeit
<a href="https://github.com/sstephenson/execjs/blob/master/README.md#readme" title="ExecJS">
JavaScript auszuführen
</a>.
</td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.styl</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>stylus :index</tt></td>
</tr>
</table>
Um Stylus-Templates ausführen zu können, müssen `stylus` und `stylus/tilt`
zuerst geladen werden:
``` ruby
require 'sinatra'
require 'stylus'
require 'stylus/tilt'
get '/' do
stylus :example
end
```
#### Yajl Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="https://github.com/brianmario/yajl-ruby" title="yajl-ruby">yajl-ruby</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.yajl</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td>
<tt>
yajl :index,
:locals => { :key => 'qux' },
:callback => 'present',
:variable => 'resource'
</tt>
</td>
</tr>
</table>
Die Template-Quelle wird als Ruby-String evaluiert. Die daraus resultierende
json Variable wird mit Hilfe von `#to_json` umgewandelt:
``` ruby
json = { :foo => 'bar' }
json[:baz] = key
```
Die `:callback` und `:variable` Optionen können mit dem gerenderten Objekt
verwendet werden:
``` ruby
var resource = {"foo":"bar","baz":"qux"}; present(resource);
```
### WLang Templates
<table>
<tr>
<td>Abhängigkeit</td>
<td><a href="https://github.com/blambeau/wlang/">wlang</a></td>
</tr>
<tr>
<td>Dateierweiterung</td>
<td><tt>.wlang</tt></td>
</tr>
<tr>
<td>Beispiel</td>
<td><tt>wlang :index, :locals => { :key => 'value' }</tt></td>
</tr>
</table>
Ruby-Methoden in wlang aufzurufen entspricht nicht den idiomatischen Vorgaben
von wlang, es bietet sich deshalb an, `:locals` zu verwenden. Layouts, die
wlang und `yield` verwenden, werden aber trotzdem unterstützt.
Rendert den eingebetteten Template-String.
### Auf Variablen in Templates zugreifen
Templates werden in demselben Kontext ausgeführt wie Routen. Instanzvariablen
in Routen sind auch direkt im Template verfügbar:
```ruby
get '/:id' do
@foo = Foo.find(params[:id])
haml '%h1= @foo.name'
end
```
Oder durch einen expliziten Hash von lokalen Variablen:
```ruby
get '/:id' do
foo = Foo.find(params[:id])
haml '%h1= bar.name', :locals => { :bar => foo }
end
```
Dies wird typischerweise bei Verwendung von Subtemplates (partials) in anderen
Templates eingesetzt.
### Templates mit `yield` und verschachtelte Layouts
Ein Layout ist üblicherweise ein Template, dass ein `yield` aufruft. Ein solches
Template kann entweder wie oben beschrieben über die `:template` option
verwendet werden oder mit einem Block gerendert werden:
``` ruby
erb :post, :layout => false do
erb :index
end
```
Dieser Code entspricht weitestgehend `erb :index, :layout => :post`.
Blöcke an Render-Methoden weiterzugeben ist besonders bei verschachtelten
Layouts hilfreich:
``` ruby
erb :main_layout, :layout => false do
erb :admin_layout do
erb :user
end
end
```
Der gleiche Effekt kann auch mit weniger Code erreicht werden:
``` ruby
erb :admin_layout, :layout => :main_layout do
erb :user
end
```
Zur Zeit nehmen folgende Renderer Blöcke an: `erb`, `haml`, `liquid`, `slim `
und `wlang`.
Das gleich gilt auch für die allgemeine `render` Methode.
### Inline-Templates
Templates können auch am Ende der Datei definiert werden:
```ruby
require 'sinatra'
get '/' do
haml :index
end
__END__
@@ layout
%html
= yield
@@ index
%div.title Hallo Welt!!!!!
```
Anmerkung: Inline-Templates, die in der Datei definiert sind, die `require
'sinatra'` aufruft, werden automatisch geladen. Um andere Inline-Templates in
anderen Dateien aufzurufen, muss explizit `enable :inline_templates` verwendet
werden.
### Benannte Templates
Templates können auch mit der Top-Level `template`-Methode definiert werden:
```ruby
template :layout do
"%html\n =yield\n"
end
template :index do
'%div.title Hallo Welt!'
end
get '/' do
haml :index
end
```
Wenn ein Template mit dem Namen "layout" existiert, wird es bei jedem Aufruf
verwendet. Durch `:layout => false` kann das Ausführen verhindert werden:
```ruby
get '/' do
haml :index, :layout => request.xhr?
end
```
### Dateiendungen zuordnen
Um eine Dateiendung einer Template-Engine zuzuordnen, kann `Tilt.register`
genutzt werden. Wenn etwa die Dateiendung `tt` für Textile-Templates genutzt
werden soll, lässt sich dies wie folgt bewerkstelligen:
```ruby
Tilt.register :tt, Tilt[:textile]
```
### Eine eigene Template-Engine hinzufügen
Zu allererst muss die Engine bei Tilt registriert und danach eine
Rendering-Methode erstellt werden:
```ruby
Tilt.register :mtt, MeineTolleTemplateEngine
helpers do
def mtt(*args) render(:mtt, *args) end
end
get '/' do
mtt :index
end
```
Dieser Code rendert `./views/application.mtt`. Siehe
[github.com/rtomayko/tilt](https://github.com/rtomayko/tilt), um mehr über
Tilt zu erfahren.
## Filter
Before-Filter werden vor jedem Request in demselben Kontext, wie danach die
Routen, ausgeführt. So können etwa Request und Antwort geändert werden.
Gesetzte Instanzvariablen in Filtern können in Routen und Templates verwendet
werden:
```ruby
before do
@note = 'Hi!'
request.path_info = '/foo/bar/baz'
end
get '/foo/*' do
@note #=> 'Hi!'
params[:splat] #=> 'bar/baz'
end
```
After-Filter werden nach jedem Request in demselben Kontext ausgeführt und
können ebenfalls Request und Antwort ändern. In Before-Filtern gesetzte
Instanzvariablen können in After-Filtern verwendet werden:
```ruby
after do
puts response.status
end
```
Filter können optional auch mit einem Muster ausgestattet werden, welches auf
den Request-Pfad passen muss, damit der Filter ausgeführt wird:
```ruby
before '/protected/*' do
authenticate!
end
after '/create/:slug' do |slug|
session[:last_slug] = slug
end
```
Ähnlich wie Routen können Filter auch mit weiteren Bedingungen eingeschränkt
werden:
```ruby
before :agent => /Songbird/ do
# ...
end
after '/blog/*', :host_name => 'example.com' do
# ...
end
```
## Helfer
Durch die Top-Level `helpers`-Methode werden sogenannte Helfer-Methoden
definiert, die in Routen und Templates verwendet werden können:
```ruby
helpers do
def bar(name)
"#{name}bar"
end
end
get '/:name' do
bar(params[:name])
end
```
### Sessions verwenden
Sessions werden verwendet, um Zustände zwischen den Requests zu speichern. Sind
sie aktiviert, kann ein Session-Hash je Benutzer-Session verwendet werden:
```ruby
enable :sessions
get '/' do
"value = " << session[:value].inspect
end
get '/:value' do
session[:value] = params[:value]
end
```
Beachte, dass `enable :sessions` alle Daten in einem Cookie speichert. Unter
Umständen kann dies negative Effekte haben, z.B. verursachen viele Daten
höheren, teilweise überflüssigen Traffic. Um das zu vermeiden, kann eine Rack-
Session-Middleware verwendet werden. Dabei wird auf `enable :sessions`
verzichtet und die Middleware wie üblich im Programm eingebunden:
```ruby
use Rack::Session::Pool, :expire_after => 2592000
get '/' do
"value = " << session[:value].inspect
end
get '/:value' do
session[:value] = params[:value]
end
```
Um die Sicherheit zu erhöhen, werden Cookies, die Session-Daten führen, mit
einem sogenannten Session-Secret signiert. Da sich dieses Geheimwort bei jedem
Neustart der Applikation automatisch ändert, ist es sinnvoll, ein eigenes zu
wählen, damit sich alle Instanzen der Applikation dasselbe Session-Secret
teilen:
```ruby
set :session_secret, 'super secret'
```
Zur weiteren Konfiguration kann man einen Hash mit Optionen in den `sessions`
Einstellungen ablegen.
```ruby
set :sessions, :domain => 'foo.com'
```
## Anhalten
Zum sofortigen Stoppen eines Request in einem Filter oder einer Route:
```ruby
halt
```
Der Status kann beim Stoppen auch angegeben werden:
```ruby
halt 410
```
Oder auch den Response-Body:
```ruby
halt 'Hier steht der Body'
```
Oder beides:
```ruby
halt 401, 'verschwinde!'
```
Sogar mit Headern:
```ruby
halt 402, {'Content-Type' => 'text/plain'}, 'Rache'
```
Natürlich ist es auch möglich, ein Template mit `halt` zu verwenden:
```ruby
halt erb(:error)
```
## Weiterspringen
Eine Route kann mittels `pass` zu der nächsten passenden Route springen:
```ruby
get '/raten/:wer' do
pass unless params[:wer] == 'Frank'
'Du hast mich!'
end
get '/raten/*' do
'Du hast mich nicht!'
end
```
Der Block wird sofort verlassen und es wird nach der nächsten treffenden Route
gesucht. Ein 404-Fehler wird zurückgegeben, wenn kein treffendes Routen-Muster
gefunden wird.
### Eine andere Route ansteuern
Manchmal entspricht `pass` nicht den Anforderungen, wenn das Ergebnis einer
anderen Route gefordert wird. Um das zu erreichen, lässt sich `call` nutzen:
```ruby
get '/foo' do
status, headers, body = call env.merge("PATH_INFO" => '/bar')
[status, headers, body.map(&:upcase)]
end
get '/bar' do
"bar"
end
```
Beachte, dass in dem oben angegeben Beispiel die Performance erheblich erhöht
werden kann, wenn `"bar"` in eine Helfer-Methode umgewandelt wird, auf die
`/foo` und `/bar` zugreifen können.
Wenn der Request innerhalb derselben Applikations-Instanz aufgerufen und keine
Kopie der Instanz erzeugt werden soll, kann `call!` anstelle von `call`
verwendet werden.
Die Rack-Spezifikationen enthalten weitere Informationen zu `call`.
### Body, Status-Code und Header setzen
Es ist möglich und empfohlen, den Status-Code sowie den Response-Body mit
einem Returnwert in der Route zu setzen. In manchen Situationen kann es jedoch
sein, dass der Body an irgendeiner anderen Stelle während der Ausführung
gesetzt wird. Das lässt sich mit der Helfer-Methode `body` bewerkstelligen.
Wird `body` verwendet, lässt sich der Body jederzeit über diese Methode
aufrufen:
```ruby
get '/foo' do
body "bar"
end
after do
puts body
end
```
Ebenso ist es möglich, einen Block an `body` weiterzureichen, der dann vom
Rack-Handler ausgeführt wird (lässt sich z.B. zur Umsetzung von Streaming
einsetzen, siehe auch "Rückgabewerte").
Vergleichbar mit `body` lassen sich auch Status-Code und Header setzen:
```ruby
get '/foo' do
status 418
headers \
"Allow" => "BREW, POST, GET, PROPFIND, WHEN",
"Refresh" => "Refresh: 20; http://www.ietf.org/rfc/rfc2324.txt"
halt "Ich bin ein Teekesselchen"
end
```
Genau wie bei `body` liest ein Aufrufen von `headers` oder `status` ohne
Argumente den aktuellen Wert aus.
### Response-Streams
In manchen Situationen sollen Daten bereits an den Client zurückgeschickt
werden, bevor ein vollständiger Response bereit steht. Manchmal will man die
Verbindung auch erst dann beenden und Daten so lange an den Client
zurückschicken, bis er die Verbindung abbricht. Für diese Fälle gibt es die
`stream`-Helfer-Methode, die es einem erspart eigene Lösungen zu schreiben:
```ruby
get '/' do
stream do |out|
out << "Das ist ja mal wieder fanta -\n"
sleep 0.5
out << " (bitte warten…) \n"
sleep 1
out << "- stisch!\n"
end
end
```
Damit lassen sich Streaming-APIs realisieren, sog.
[Server Sent Events](http://dev.w3.org/html5/eventsource/) die als Basis für
[WebSockets](http://en.wikipedia.org/wiki/WebSocket) dienen. Ebenso können sie
verwendet werden, um den Durchsatz zu erhöhen, wenn ein Teil der Daten von
langsamen Ressourcen abhängig ist.
Es ist zu beachten, dass das Verhalten beim Streaming, insbesondere die Anzahl
nebenläufiger Anfragen, stark davon abhängt, welcher Webserver für die
Applikation verwendet wird. Einige Server, z.B. WEBRick, unterstützen
Streaming nicht oder nur teilweise. Sollte der Server Streaming nicht
unterstützen, wird ein vollständiger Response-Body zurückgeschickt, sobald der
an `stream` weitergegebene Block abgearbeitet ist. Mit Shotgun funktioniert
Streaming z.B. überhaupt nicht.
Ist der optionale Parameter `keep_open` aktiviert, wird beim gestreamten Objekt
`close` nicht aufgerufen und es ist einem überlassen dies an einem beliebigen
späteren Zeitpunkt nachholen. Die Funktion ist jedoch nur bei Event-gesteuerten
Serven wie Thin oder Rainbows möglich, andere Server werden trotzdem den Stream
beenden:
```ruby
# Durchgehende Anfrage (long polling)
set :server, :thin
connections = []
get '/subscribe' do
# Client-Registrierung beim Server, damit Events mitgeteilt werden können
stream(:keep_open) { |out| connections << out }
# tote Verbindungen entfernen
connections.reject!(&:closed?)
# Rückmeldung
"Angemeldet"
end
post '/message' do
connections.each do |out|
# Den Client über eine neue Nachricht in Kenntnis setzen
# notify client that a new message has arrived
out << params[:message] << "\n"
# Den Client zur erneuten Verbindung auffordern
out.close
end
# Rückmeldung
"Mitteiling erhalten"
end
```
### Logger
Im Geltungsbereich eines Request stellt die `logger` Helfer-Methode eine `Logger`
Instanz zur Verfügung:
```ruby
get '/' do
logger.info "es passiert gerade etwas"
# ...
end
```
Der Logger übernimmt dabei automatisch alle im Rack-Handler eingestellten
Log-Vorgaben. Ist Loggen ausgeschaltet, gibt die Methode ein Leerobjekt zurück.
In den Routen und Filtern muss man sich also nicht weiter darum kümmern.
Beachte, dass das Loggen standardmäßig nur für `Sinatra::Application`
voreingestellt ist. Wird über `Sinatra::Base` vererbt, muss es erst aktiviert
werden:
```ruby
class MyApp < Sinatra::Base
configure :production, :development do
enable :logging
end
end
```
Damit auch keine Middleware das Logging aktivieren kann, muss die `logging`
Einstellung auf `nil` gesetzt werden. Das heißt aber auch, dass `logger` in
diesem Fall `nil` zurückgeben wird. Üblicherweise wird das eingesetzt, wenn ein
eigener Logger eingerichtet werden soll. Sinatra wird dann verwenden, was in
`env['rack.logger']` eingetragen ist.
## Mime-Types
Wenn `send_file` oder statische Dateien verwendet werden, kann es vorkommen,
dass Sinatra den Mime-Typ nicht kennt. Registriert wird dieser mit `mime_type`
per Dateiendung:
```ruby
configure do
mime_type :foo, 'text/foo'
end
```
Es kann aber auch der `content_type`-Helfer verwendet werden:
```ruby
get '/' do
content_type :foo
"foo foo foo"
end
```
### URLs generieren
Zum Generieren von URLs sollte die `url`-Helfer-Methode genutzen werden, so z.B.
beim Einsatz von Haml:
```ruby
%a{:href => url('/foo')} foo
```
Soweit vorhanden, wird Rücksicht auf Proxys und Rack-Router genommen.
Diese Methode ist ebenso über das Alias `to` zu erreichen (siehe Beispiel unten).
### Browser-Umleitung
Eine Browser-Umleitung kann mithilfe der `redirect`-Helfer-Methode erreicht
werden:
```ruby
get '/foo' do
redirect to('/bar')
end
```
Weitere Parameter werden wie Argumente der `halt`-Methode behandelt:
```ruby
redirect to('/bar'), 303
redirect 'http://google.com', 'Hier bist du falsch'
```
Ebenso leicht lässt sich ein Schritt zurück mit dem Alias `redirect back`
erreichen:
```ruby
get '/foo' do
"<a href='/bar'>mach was</a>"
end
get '/bar' do
mach_was
redirect back
end
```
Um Argumente an ein Redirect weiterzugeben, können sie entweder dem Query
übergeben:
```ruby
redirect to('/bar?summe=42')
```
oder eine Session verwendet werden:
```ruby
enable :sessions
get '/foo' do
session[:secret] = 'foo'
redirect to('/bar')
end
get '/bar' do
session[:secret]
end
```
### Cache einsetzen
Ein sinnvolles Einstellen von Header-Daten ist die Grundlage für ein
ordentliches HTTP-Caching.
Der Cache-Control-Header lässt sich ganz einfach einstellen:
```ruby
get '/' do
cache_control :public
"schon gecached!"
end
```
Profitipp: Caching im before-Filter aktivieren
```ruby
before do
cache_control :public, :must_revalidate, :max_age => 60
end
```
Bei Verwendung der `expires`-Helfermethode zum Setzen des gleichnamigen Headers,
wird `Cache-Control` automatisch eigestellt:
```ruby
before do
expires 500, :public, :must_revalidate
end
```
Um alles richtig zu machen, sollten auch `etag` oder `last_modified` verwendet
werden. Es wird empfohlen, dass diese Helfer aufgerufen werden **bevor** die
eigentliche Arbeit anfängt, da sie sofort eine Antwort senden, wenn der Client
eine aktuelle Version im Cache vorhält:
```ruby
get '/article/:id' do
@article = Article.find params[:id]
last_modified @article.updated_at
etag @article.sha1
erb :article
end
```
ebenso ist es möglich einen
[schwachen ETag](http://de.wikipedia.org/wiki/HTTP_ETag) zu verwenden:
```ruby
etag @article.sha1, :weak
```
Diese Helfer führen nicht das eigentliche Caching aus, sondern geben die dafür
notwendigen Informationen an den Cache weiter. Für schnelle Reverse-Proxy
Cache-Lösungen bietet sich z.B.
[rack-cache](https://github.com/rtomayko/rack-cache) an:
```ruby
require "rack/cache"
require "sinatra"
use Rack::Cache
get '/' do
cache_control :public, :max_age => 36000
sleep 5
"hello"
end
```
Um den `Cache-Control`-Header mit Informationen zu versorgen, verwendet man die
`:static_cache_control`-Einstellung (s.u.).
Nach RFC 2616 sollte sich die Anwendung anders verhalten, wenn ein If-Match oder
ein If-None_match Header auf `*` gesetzt wird in Abhängigkeit davon, ob die
Resource bereits existiert. Sinatra geht davon aus, dass Ressourcen bei sicheren
Anfragen (z.B. bei get oder Idempotenten Anfragen wie put) bereits existieren,
wobei anderen Ressourcen (besipielsweise bei post), als neue Ressourcen
behandelt werden. Dieses Verhalten lässt sich mit der `:new_resource` Option
ändern:
```ruby
get '/create' do
etag '', :new_resource => true
Article.create
erb :new_article
end
```
Soll das schwache ETag trotzdem verwendet werden, verwendet man die `:kind`
Option:
```ruby
etag '', :new_resource => true, :kind => :weak
```
### Dateien versenden
Zum Versenden von Dateien kann die `send_file`-Helfer-Methode verwendet werden:
```ruby
get '/' do
send_file 'foo.png'
end
```
Für `send_file` stehen einige Hash-Optionen zur Verfügung:
```ruby
send_file 'foo.png', :type => :jpg
```
<dl>
<dt>filename</dt>
<dd>Dateiname als Response. Standardwert ist der eigentliche Dateiname.</dd>
<dt>last_modified</dt>
<dd>Wert für den Last-Modified-Header, Standardwert ist <tt>mtime</tt> der
Datei.</dd>
<dt>type</dt>
<dd>Content-Type, der verwendet werden soll. Wird, wenn nicht angegeben, von
der Dateiendung abgeleitet.</dd>
<dt>disposition</dt>
<dd>Verwendet für Content-Disposition. Mögliche Werte sind: <tt>nil</tt>
(Standard), <tt>:attachment</tt> und <tt>:inline</tt>.</dd>
<dt>length</dt>
<dd>Content-Length-Header. Standardwert ist die Dateigröße.</dd>
</dl>
Soweit vom Rack-Handler unterstützt, werden neben der Übertragung über den
Ruby-Prozess auch andere Möglichkeiten genutzt. Bei Verwendung der
`send_file`-Helfer-Methode kümmert sich Sinatra selbstständig um die
Range-Requests.
## Das Request-Objekt
Auf das `request`-Objekt der eigehenden Anfrage kann vom Anfrage-Scope aus
zugegriffen werden:
```ruby
# App läuft unter http://example.com/example
get '/foo' do
t = %w[text/css text/html application/javascript]
request.accept # ['text/html', '*/*']
request.accept? 'text/xml' # true
request.preferred_type(t) # 'text/html'
request.body # Request-Body des Client (siehe unten)
request.scheme # "http"
request.script_name # "/example"
request.path_info # "/foo"
request.port # 80
request.request_method # "GET"
request.query_string # ""
request.content_length # Länge des request.body
request.media_type # Medientypus von request.body
request.host # "example.com"
request.get? # true (ähnliche Methoden für andere Verben)
request.form_data? # false
request["irgendein_param"] # Wert von einem Parameter; [] ist die Kurzform für den params Hash
request.referrer # Der Referrer des Clients oder '/'
request.user_agent # User-Agent (verwendet in der :agent Bedingung)
request.cookies # Hash des Browser-Cookies
request.xhr? # Ist das hier ein Ajax-Request?
request.url # "http://example.com/example/foo"
request.path # "/example/foo"
request.ip # IP-Adresse des Clients
request.secure? # false (true wenn SSL)
request.forwarded? # true (Wenn es hinter einem Reverse-Proxy verwendet wird)
request.env # vollständiger env-Hash von Rack übergeben
end
```
Manche Optionen, wie etwa `script_name` oder `path_info`, sind auch
schreibbar:
```ruby
before { request.path_info = "/" }
get "/" do
"Alle Anfragen kommen hier an!"
end
```
Der `request.body` ist ein IO- oder StringIO-Objekt:
```ruby
post "/api" do
request.body.rewind # falls schon jemand davon gelesen hat
daten = JSON.parse request.body.read
"Hallo #{daten['name']}!"
end
```
### Anhänge
Damit der Browser erkennt, dass ein Response gespeichert und nicht im Browser
angezeigt werden soll, kann der `attachment`-Helfer verwendet werden:
```ruby
get '/' do
attachment
"Speichern!"
end
```
Ebenso kann eine Dateiname als Parameter hinzugefügt werden:
```ruby
get '/' do
attachment "info.txt"
"Speichern!"
end
```
### Umgang mit Datum und Zeit
Sinatra bietet eine `time_for`-Helfer-Methode, die aus einem gegebenen Wert ein
Time-Objekt generiert. Ebenso kann sie nach `DateTime`, `Date` und ähnliche
Klassen konvertieren:
```ruby
get '/' do
pass if Time.now > time_for('Dec 23, 2012')
"noch Zeit"
end
```
Diese Methode wird intern für +expires, `last_modiefied` und ihresgleichen
verwendet. Mit ein paar Handgriffen lässt sich diese Methode also in ihrem
Verhalten erweitern, indem man `time_for` in der eigenen Applikation
überschreibt:
```ruby
helpers do
def time_for(value)
case value
when :yesterday then Time.now - 24*60*60
when :tomorrow then Time.now + 24*60*60
else super
end
end
end
get '/' do
last_modified :yesterday
expires :tomorrow
"Hallo"
end
```
### Nachschlagen von Template-Dateien
Die `find_template`-Helfer-Methode wird genutzt, um Template-Dateien zum Rendern
aufzufinden:
```ruby
find_template settings.views, 'foo', Tilt[:haml] do |file|
puts "könnte diese hier sein: #{file}"
end
```
Das ist zwar nicht wirklich brauchbar, aber wenn man sie überschreibt, kann sie
nützlich werden, um eigene Nachschlage-Mechanismen einzubauen. Zum Beispiel
dann, wenn mehr als nur ein view-Verzeichnis verwendet werden soll:
```ruby
set :views, ['views', 'templates']
helpers do
def find_template(views, name, engine, &block)
Array(views).each { |v| super(v, name, engine, &block) }
end
end
```
Ein anderes Beispiel wäre, verschiedene Vereichnisse für verschiedene Engines
zu verwenden:
```ruby
set :views, :sass => 'views/sass', :haml => 'templates', :default => 'views'
helpers do
def find_template(views, name, engine, &block)
_, folder = views.detect { |k,v| engine == Tilt[k] }
folder ||= views[:default]
super(folder, name, engine, &block)
end
end
```
Ebensogut könnte eine Extension aber auch geschrieben und mit anderen geteilt
werden!
Beachte, dass `find_template` nicht prüft, ob eine Datei tatsächlich existiert.
Es wird lediglich der angegebene Block aufgerufen und nach allen möglichen
Pfaden gesucht. Das ergibt kein Performance-Problem, da `render` `block`
verwendet, sobald eine Datei gefunden wurde. Ebenso werden Template-Pfade samt
Inhalt gecached, solange nicht im Entwicklungsmodus gearbeitet wird. Das sollte
im Hinterkopf behalten werden, wenn irgendwelche verrückten Methoden
zusammenbastelt werden.
## Konfiguration
Wird einmal beim Starten in jedweder Umgebung ausgeführt:
```ruby
configure do
# setze eine Option
set :option, 'wert'
# setze mehrere Optionen
set :a => 1, :b => 2
# das gleiche wie `set :option, true`
enable :option
# das gleiche wie `set :option, false`
disable :option
# dynamische Einstellungen mit Blöcken
set(:css_dir) { File.join(views, 'css') }
end
```
Läuft nur, wenn die Umgebung (RACK_ENV-Umgebungsvariable) auf `:production`
gesetzt ist:
```ruby
configure :production do
...
end
```
Läuft nur, wenn die Umgebung auf `:production` oder auf `:test` gesetzt ist:
```ruby
configure :production, :test do
...
end
```
Diese Einstellungen sind über `settings` erreichbar:
```ruby
configure do
set :foo, 'bar'
end
get '/' do
settings.foo? # => true
settings.foo # => 'bar'
...
end
```
### Einstellung des Angriffsschutzes
Sinatra verwendet
[Rack::Protection](https://github.com/rkh/rack-protection#readme), um die
Anwendung vor häufig vorkommenden Angriffen zu schützen. Diese Voreinstellung
lässt sich selbstverständlich deaktivieren, der damit verbundene
Geschwindigkeitszuwachs steht aber in keinem Verhätnis zu den möglichen
Risiken.
```ruby
disable :protection
```
Um einen bestimmten Schutzmechanismus zu deaktivieren, fügt man `protection`
einen Hash mit Optionen hinzu:
```ruby
set :protection, :except => :path_traversal
```
Neben Strings akzeptiert `:except` auch Arrays, um gleich mehrere
Schutzmechanismen zu deaktivieren:
```ruby
set :protection, :except => [:path_traversal, :session_hijacking]
```
## Mögliche Einstellungen
<dl>
<dt>absolute_redirects</dt>
<dd>Wenn ausgeschaltet, wird Sinatra relative Redirects zulassen. Jedoch ist
Sinatra dann nicht mehr mit RFC 2616 (HTTP 1.1) konform, das nur absolute
Redirects zulässt. Sollte eingeschaltet werden, wenn die Applikation hinter
einem Reverse-Proxy liegt, der nicht ordentlich eingerichtet ist. Beachte,
dass die <tt>url</tt>-Helfer-Methode nach wie vor absolute URLs erstellen
wird, es sei denn, es wird als zweiter Parameter <tt>false</tt> angegeben.
Standardmäßig nicht aktiviert.</dd>
<dt>add_charsets</dt>
<dd>Mime-Types werden hier automatisch der Helfer-Methode
<tt>content_type</tt> zugeordnet. Es empfielt sich, Werte hinzuzufügen statt
sie zu überschreiben: <tt>settings.add_charsets << "application/foobar"</tt>
</dd>
<dt>app_file</dt>
<dd>Pfad zur Hauptdatei der Applikation. Wird verwendet, um das Wurzel-,
Inline-, View- und öffentliche Verzeichnis des Projekts festzustellen.</dd>
<dt>bind</dt>
<dd>IP-Address, an die gebunden wird (Standardwert: <tt>0.0.0.0</tt>). Wird
nur für den eingebauten Server verwendet.</dd>
<dt>default_encoding</dt>
<dd>Das Encoding, falls keines angegeben wurde. Standardwert ist
<tt>"utf-8"</tt>.</dd>
<dt>dump_errors</dt>
<dd>Fehler im Log anzeigen.</dd>
<dt>environment</dt>
<dd>Momentane Umgebung. Standardmäßig auf <tt>content_type</tt> oder
<tt>"development"</tt> eingestellt, soweit ersteres nicht vorhanden.</dd>
<dt>logging</dt>
<dd>Den Logger verwenden.</dd>
<dt>lock</dt>
<dd>Jeder Request wird gelocked. Es kann nur ein Request pro Ruby-Prozess
gleichzeitig verarbeitet werden. Eingeschaltet, wenn die Applikation
threadsicher ist. Standardmäßig nicht aktiviert.</dd>
<dt>method_override</dt>
<dd>Verwende <tt>_method</tt>, um put/delete-Formulardaten in Browsern zu
verwenden, die dies normalerweise nicht unterstützen.</dd>
<dt>port</dt>
<dd>Port für die Applikation. Wird nur im internen Server verwendet.</dd>
<dt>prefixed_redirects</dt>
<dd>Entscheidet, ob <tt>request.script_name</tt> in Redirects eingefügt wird
oder nicht, wenn kein absoluter Pfad angegeben ist. Auf diese Weise verhält
sich <tt>redirect '/foo'</tt> so, als wäre es ein <tt>redirect
to('/foo')</tt>. Standardmäßig nicht aktiviert.</dd>
<dt>protection</dt>
<dd>Legt fest, ob der Schutzmechanismus für häufig Vorkommende Webangriffe
auf Webapplikationen aktiviert wird oder nicht. Weitere Informationen im
vorhergehenden Abschnitt.</dd>
<dt>public_folder</dt>
<dd>Das öffentliche Verzeichnis, aus dem Daten zur Verfügung gestellt werden
können. Wird nur dann verwendet, wenn statische Daten zur Verfügung gestellt
werden können (s.u. <tt>static</tt> Option). Leitet sich von der
<tt>app_file</tt> Einstellung ab, wenn nicht gesetzt.</dd>
<dt>public_dir</dt>
<dd>Alias für <tt>public_folder</tt>, s.o.</dd>
<dt>reload_templates</dt>
<dd>Im development-Modus aktiviert.</dd>
<dt>root</dt>
<dd>Wurzelverzeichnis des Projekts. Leitet sich von der <tt>app_file</tt>
Einstellung ab, wenn nicht gesetzt.</dd>
<dt>raise_errors</dt>
<dd>Einen Ausnahmezustand aufrufen. Beendet die Applikation. Ist automatisch
aktiviert, wenn die Umgebung auf <tt>"test"</tt> eingestellt ist. Ansonsten
ist diese Option deaktiviert.</dd>
<dt>run</dt>
<dd>Wenn aktiviert, wird Sinatra versuchen, den Webserver zu starten. Nicht
verwenden, wenn Rackup oder anderes verwendet werden soll.</dd>
<dt>running</dt>
<dd>Läuft der eingebaute Server? Diese Einstellung nicht ändern!</dd>
<dt>server</dt>
<dd>Server oder Liste von Servern, die als eingebaute Server zur Verfügung
stehen. Standardmäßig auf <tt>[thin, mongrel, webrick]</tt>
voreingestellt. Die Anordnung gibt die Priorität vor.</dd>
<dt>sessions</dt>
<dd>Sessions auf Cookiebasis mittels
<tt>Rack::Session::Cookie</tt>aktivieren. Für weitere Infos bitte in der
Sektion Sessions verwenden nachschauen.</dd>
<dt>show_exceptions</dt>
<dd>Bei Fehlern einen Stacktrace im Browseranzeigen. Ist automatisch
aktiviert, wenn die Umgebung auf <tt>"development"</tt> eingestellt ist.
Ansonsten ist diese Option deaktiviert. Kann auch auf <tt>:after_handler</tt>
gestellt werden, um eine anwendungsspezifische Fehlerbehandlung auszulösen,
bevor der Fehlerverlauf im Browser angezeigt wird.</dd>
<dt>static</dt>
<dd>Entscheidet, ob Sinatra statische Dateien zur Verfügung stellen soll oder
nicht. Sollte nicht aktiviert werden, wenn ein Server verwendet wird, der
dies auch selbstständig erledigen kann. Deaktivieren wird die Performance
erhöhen. Standardmäßig aktiviert.</dd>
<dt>static_cache_control</dt>
<dd>Wenn Sinatra statische Daten zur Verfügung stellt, können mit dieser
Einstellung die <tt>Cache-Control</tt> Header zu den Responses hinzugefügt
werden. Die Einstellung verwendet dazu die <tt>cache_control</tt>
Helfer-Methode. Standardmäßig deaktiviert. Ein Array wird verwendet, um
mehrere Werte gleichzeitig zu übergeben: <tt>set :static_cache_control,
[:public, :max_age => 300]</tt></dd>
<dt>threaded</dt>
<dd>Wird es auf <tt>true</tt> gesetzt, wird Thin aufgefordert
<tt>EventMachine.defer</tt> zur Verarbeitung des Requests einzusetzen.</dd>
<dt>views</dt>
<dd>Verzeichnis der Views. Leitet sich von der <tt>app_file</tt> Einstellung
ab, wenn nicht gesetzt.</dd>
<dt>x_cascade</dt>
<dd>Einstellung, ob der X-Cascade Header bei fehlender Route gesetzt wird oder
nicht. Standardeinstellung ist <tt>true</tt>.</dd>
</dl>
## Umgebungen
Es gibt drei voreingestellte Umgebungen in Sinatra: `"development"`,
`"production"` und `"test"`. Umgebungen können über die `RACK_ENV`
Umgebungsvariable gesetzt werden. Die Standardeinstellung ist `"development"`.
In diesem Modus werden alle Templates zwischen Requests neu geladen. Dazu gibt
es besondere Fehlerseiten für 404 Stati und Fehlermeldungen. In `"production"`
und `"test"` werden Templates automatisch gecached.
Um die Anwendung in einer anderen Umgebung auszuführen kann man die `-e`
Option verwenden:
```
ruby my_app.rb -e [ENVIRONMENT]
```
In der Anwendung kann man die die Methoden `development?`, `test?` und
`production?` verwenden, um die aktuelle Umgebung zu erfahren.
## Fehlerbehandlung
Error-Handler laufen in demselben Kontext wie Routen und Filter, was bedeutet,
dass alle Goodies wie `haml`, `erb`, `halt`, etc. verwendet werden können.
### Nicht gefunden
Wenn eine `Sinatra::NotFound`-Exception geworfen wird oder der Statuscode 404
ist, wird der `not_found`-Handler ausgeführt:
```ruby
not_found do
'Seite kann nirgendwo gefunden werden.'
end
```
### Fehler
Der `error`-Handler wird immer ausgeführt, wenn eine Exception in einem
Routen-Block oder in einem Filter geworfen wurde. Die Exception kann über die
`sinatra.error`-Rack-Variable angesprochen werden:
```ruby
error do
'Entschuldige, es gab einen hässlichen Fehler - ' + env['sinatra.error'].name
end
```
Benutzerdefinierte Fehler:
```ruby
error MeinFehler do
'Au weia, ' + env['sinatra.error'].message
end
```
Dann, wenn das passiert:
```ruby
get '/' do
raise MeinFehler, 'etwas Schlimmes ist passiert'
end
```
bekommt man dieses:
```
Au weia, etwas Schlimmes ist passiert
```
Alternativ kann ein Error-Handler auch für einen Status-Code definiert werden:
```ruby
error 403 do
'Zugriff verboten'
end
get '/geheim' do
403
end
```
Oder ein Status-Code-Bereich:
```ruby
error 400..510 do
'Hallo?'
end
```
Sinatra setzt verschiedene `not_found`- und `error`-Handler in der
Development-Umgebung ein, um hilfreiche Debugging Informationen und Stack Traces
anzuzeigen.
## Rack-Middleware
Sinatra baut auf [Rack](http://rack.rubyforge.org/), einem minimalistischen
Standard-Interface für Ruby-Webframeworks. Eines der interessantesten Features
für Entwickler ist der Support von Middlewares, die zwischen den Server und
die Anwendung geschaltet werden und so HTTP-Request und/oder Antwort
überwachen und/oder manipulieren können.
Sinatra macht das Erstellen von Middleware-Verkettungen mit der
Top-Level-Methode `use` zu einem Kinderspiel:
```ruby
require 'sinatra'
require 'meine_middleware'
use Rack::Lint
use MeineMiddleware
get '/hallo' do
'Hallo Welt'
end
```
Die Semantik von `use` entspricht der gleichnamigen Methode der
[Rack::Builder](http://rack.rubyforge.org/doc/classes/Rack/Builder.html)-DSL
(meist verwendet in Rackup-Dateien). Ein Beispiel dafür ist, dass die
`use`-Methode mehrere/verschiedene Argumente und auch Blöcke entgegennimmt:
```ruby
use Rack::Auth::Basic do |username, password|
username == 'admin' && password == 'geheim'
end
```
Rack bietet eine Vielzahl von Standard-Middlewares für Logging, Debugging,
URL-Routing, Authentifizierung und Session-Verarbeitung. Sinatra verwendet
viele von diesen Komponenten automatisch, abhängig von der Konfiguration. So
muss `use` häufig nicht explizit verwendet werden.
Hilfreiche Middleware gibt es z.B. hier:
[rack](https://github.com/rack/rack/tree/master/lib/rack),
[rack-contrib](https://github.com/rack/rack-contrib#readme), mit
[CodeRack](http://coderack.org/) oder im [Rack
wiki](https://github.com/rack/rack/wiki/List-of-Middleware).
## Testen
Sinatra-Tests können mit jedem auf Rack aufbauendem Test-Framework geschrieben
werden. [Rack::Test](http://rdoc.info/github/brynary/rack-test/master/frames)
wird empfohlen:
```ruby
require 'my_sinatra_app'
require 'test/unit'
require 'rack/test'
class MyAppTest < Test::Unit::TestCase
include Rack::Test::Methods
def app
Sinatra::Application
end
def test_my_default
get '/'
assert_equal 'Hallo Welt!', last_response.body
end
def test_with_params
get '/meet', :name => 'Frank'
assert_equal 'Hallo Frank!', last_response.body
end
def test_with_rack_env
get '/', {}, 'HTTP_USER_AGENT' => 'Songbird'
assert_equal "Du verwendest Songbird!", last_response.body
end
end
```
Hinweis: Wird Sinatra modular verwendet, muss <tt>Sinatra::Application</tt> mit
dem Namen der Applikations-Klasse ersetzt werden.
[[##]] Sinatra::Base - Middleware, Bibliotheken und modulare Anwendungen
Das Definieren einer Top-Level-Anwendung funktioniert gut für
Mikro-Anwendungen, hat aber Nachteile, wenn wiederverwendbare Komponenten wie
Middleware, Rails Metal, einfache Bibliotheken mit Server-Komponenten oder
auch Sinatra-Erweiterungen geschrieben werden sollen.
Das Top-Level geht von einer Konfiguration für eine Mikro-Anwendung aus (wie
sie z.B. bei einer einzelnen Anwendungsdatei, `./public` und `./views` Ordner,
Logging, Exception-Detail-Seite, usw.). Genau hier kommt `Sinatra::Base` ins
Spiel:
```ruby
require 'sinatra/base'
class MyApp < Sinatra::Base
set :sessions, true
set :foo, 'bar'
get '/' do
'Hallo Welt!'
end
end
```
Die MyApp-Klasse ist eine unabhängige Rack-Komponente, die als Middleware,
Endpunkt oder via Rails Metal verwendet werden kann. Verwendet wird sie durch
`use` oder `run` von einer Rackup-`config.ru`-Datei oder als Server-Komponente
einer Bibliothek:
```ruby
MyApp.run! :host => 'localhost', :port => 9090
```
Die Methoden der `Sinatra::Base`-Subklasse sind genau dieselben wie die der
Top-Level-DSL. Die meisten Top-Level-Anwendungen können mit nur zwei
Veränderungen zu `Sinatra::Base` konvertiert werden:
* Die Datei sollte `require 'sinatra/base'` anstelle von `require
'sinatra/base'` aufrufen, ansonsten werden alle von Sinatras DSL-Methoden
in den Top-Level-Namespace importiert.
* Alle Routen, Error-Handler, Filter und Optionen der Applikation müssen in
einer Subklasse von `Sinatra::Base` definiert werden.
`Sinatra::Base` ist ein unbeschriebenes Blatt. Die meisten Optionen sind per
Standard deaktiviert. Das betrifft auch den eingebauten Server. Siehe
[Optionen und Konfiguration](http://sinatra.github.com/configuration.html) für
Details über mögliche Optionen.
### Modularer vs. klassischer Stil
Entgegen häufiger Meinungen gibt es nichts gegen den klassischen Stil
einzuwenden. Solange es die Applikation nicht beeinträchtigt, besteht kein
Grund, eine modulare Applikation zu erstellen.
Der größte Nachteil der klassischen Sinatra Anwendung gegenüber einer
modularen ist die Einschränkung auf eine Sinatra Anwendung pro Ruby-Prozess.
Sollen mehrere zum Einsatz kommen, muss auf den modularen Stil umgestiegen
werden. Dabei ist es kein Problem klassische und modulare Anwendungen
miteinander zu vermischen.
Bei einem Umstieg, sollten einige Unterschiede in den Einstellungen beachtet
werden:
<table>
<tr>
<th>Szenario</th>
<th>Classic</th>
<th>Modular</th>
</tr>
<tr>
<td>app_file</td>
<td>Sinatra ladende Datei</td>
<td>Sinatra::Base subklassierende Datei</td>
</tr>
<tr>
<td>run</td>
<td>$0 == app_file</td>
<td>false</td>
</tr>
<tr>
<td>logging</td>
<td>true</td>
<td>false</td>
</tr>
<tr>
<td>method_override</td>
<td>true</td>
<td>false</td>
</tr>
<tr>
<td>inline_templates</td>
<td>true</td>
<td>false</td>
</tr>
<tr>
<td>static</td>
<td>true</td>
<td>false</td>
</tr>
</table>
### Eine modulare Applikation bereitstellen
Es gibt zwei übliche Wege, eine modulare Anwendung zu starten. Zum einen über
`run!`:
```ruby
# mein_app.rb
require 'sinatra/base'
class MeinApp < Sinatra::Base
# ... Anwendungscode hierhin ...
# starte den Server, wenn die Ruby-Datei direkt ausgeführt wird
run! if app_file == $0
end
```
Starte mit:
```
ruby mein_app.rb
```
Oder über eine `config.ru`-Datei, die es erlaubt, einen beliebigen
Rack-Handler zu verwenden:
```ruby
# config.ru (mit rackup starten)
require './mein_app'
run MeineApp
```
Starte:
```
rackup -p 4567
```
### Eine klassische Anwendung mit einer config.ru verwenden
Schreibe eine Anwendungsdatei:
```ruby
# app.rb
require 'sinatra'
get '/' do
'Hallo Welt!'
end
```
sowie eine dazugehörige `config.ru`-Datei:
```ruby
require './app'
run Sinatra::Application
```
### Wann sollte eine config.ru-Datei verwendet werden?
Anzeichen dafür, dass eine `config.ru`-Datei gebraucht wird:
* Es soll ein anderer Rack-Handler verwendet werden (Passenger, Unicorn,
Heroku, ...).
* Es gibt mehr als nur eine Subklasse von `Sinatra::Base`.
* Sinatra soll als Middleware verwendet werden, nicht als Endpunkt.
**Es gibt keinen Grund, eine `config.ru`-Datei zu verwenden, nur weil eine
Anwendung im modularen Stil betrieben werden soll. Ebenso wird keine Anwendung
mit modularem Stil benötigt, um eine `config.ru`-Datei zu verwenden.**
### Sinatra als Middleware nutzen
Es ist nicht nur möglich, andere Rack-Middleware mit Sinatra zu nutzen, es
kann außerdem jede Sinatra-Anwendung selbst als Middleware vor jeden
beliebigen Rack-Endpunkt gehangen werden. Bei diesem Endpunkt muss es sich
nicht um eine andere Sinatra-Anwendung handeln, es kann jede andere
Rack-Anwendung sein (Rails/Ramaze/Camping/...):
```ruby
require 'sinatra/base'
class LoginScreen < Sinatra::Base
enable :sessions
get('/login') { haml :login }
post('/login') do
if params[:name] == 'admin' && params[:password] == 'admin'
session['user_name'] = params[:name]
else
redirect '/login'
end
end
end
class MyApp < Sinatra::Base
# Middleware wird vor Filtern ausgeführt
use LoginScreen
before do
unless session['user_name']
halt "Zugriff verweigert, bitte <a href='/login'>einloggen</a>."
end
end
get('/') { "Hallo #{session['user_name']}." }
end
```
### Dynamische Applikationserstellung
Manche Situationen erfordern die Erstellung neuer Applikationen zur Laufzeit,
ohne dass sie einer Konstanten zugeordnet werden. Dies lässt sich mit
`Sinatra.new` erreichen:
```ruby
require 'sinatra/base'
my_app = Sinatra.new { get('/') { "hallo" } }
my_app.run!
```
Die Applikation kann mit Hilfe eines optionalen Parameters erstellt werden:
```ruby
# config.ru
require 'sinatra/base'
controller = Sinatra.new do
enable :logging
helpers MyHelpers
end
map('/a') do
run Sinatra.new(controller) { get('/') { 'a' } }
end
map('/b') do
run Sinatra.new(controller) { get('/') { 'b' } }
end
```
Das ist besonders dann interessant, wenn Sinatra-Erweiterungen getestet werden
oder Sinatra in einer Bibliothek Verwendung findet.
Ebenso lassen sich damit hervorragend Sinatra-Middlewares erstellen:
```ruby
require 'sinatra/base'
use Sinatra do
get('/') { ... }
end
run RailsProject::Application
```
## Geltungsbereich und Bindung
Der Geltungsbereich (Scope) legt fest, welche Methoden und Variablen zur
Verfügung stehen.
### Anwendungs- oder Klassen-Scope
Jede Sinatra-Anwendung entspricht einer `Sinatra::Base`-Subklasse. Falls die
Top- Level-DSL verwendet wird (`require 'sinatra'`), handelt es sich um
`Sinatra::Application`, andernfalls ist es jene Subklasse, die explizit
angelegt wurde. Auf Klassenebene stehen Methoden wie `get` oder `before` zur
Verfügung, es gibt aber keinen Zugriff auf das `request`-Object oder die
`session`, da nur eine einzige Klasse für alle eingehenden Anfragen genutzt
wird.
Optionen, die via `set` gesetzt werden, sind Methoden auf Klassenebene:
```ruby
class MyApp < Sinatra::Base
# Hey, ich bin im Anwendungsscope!
set :foo, 42
foo # => 42
get '/foo' do
# Hey, ich bin nicht mehr im Anwendungs-Scope!
end
end
```
Im Anwendungs-Scope befindet man sich:
* In der Anwendungs-Klasse.
* In Methoden, die von Erweiterungen definiert werden.
* Im Block, der an `helpers` übergeben wird.
* In Procs und Blöcken, die an `set` übergeben werden.
* Der an `Sinatra.new` übergebene Block
Auf das Scope-Objekt (die Klasse) kann wie folgt zugegriffen werden:
* Über das Objekt, das an den `configure`-Block übergeben wird (`configure {
|c| ... }`).
* `settings` aus den anderen Scopes heraus.
### Anfrage- oder Instanz-Scope
Für jede eingehende Anfrage wird eine neue Instanz der Anwendungs-Klasse
erstellt und alle Handler in diesem Scope ausgeführt. Aus diesem Scope heraus
kann auf `request` oder `session` zugegriffen und Methoden wie `erb` oder
`haml` aufgerufen werden. Außerdem kann mit der `settings`-Method auf den
Anwendungs-Scope zugegriffen werden:
```ruby
class MyApp < Sinatra::Base
# Hey, ich bin im Anwendungs-Scope!
get '/neue_route/:name' do
# Anfrage-Scope für '/neue_route/:name'
@value = 42
settings.get "/#{params[:name]}" do
# Anfrage-Scope für "/#{params[:name]}"
@value # => nil (nicht dieselbe Anfrage)
end
"Route definiert!"
end
end
```
Im Anfrage-Scope befindet man sich:
* In get/head/post/put/delete-Blöcken
* In before/after-Filtern
* In Helfer-Methoden
* In Templates
### Delegation-Scope
Vom Delegation-Scope aus werden Methoden einfach an den Klassen-Scope
weitergeleitet. Dieser verhält sich jedoch nicht 100%ig wie der Klassen-Scope,
da man nicht die Bindung der Klasse besitzt: Nur Methoden, die explizit als
delegierbar markiert wurden, stehen hier zur Verfügung und es kann nicht auf
die Variablen des Klassenscopes zugegriffen werden (mit anderen Worten: es
gibt ein anderes `self`). Weitere Delegationen können mit
`Sinatra::Delegator.delegate :methoden_name` hinzugefügt werden.
Im Delegation-Scop befindet man sich:
* Im Top-Level, wenn `require 'sinatra'` aufgerufen wurde.
* In einem Objekt, das mit dem `Sinatra::Delegator`-Mixin erweitert wurde.
Schau am besten im Code nach: Hier ist [Sinatra::Delegator
mixin](http://github.com/sinatra/sinatra/blob/master/lib/sinatra/base.rb#L1064
) definiert und wird in den [globalen Namespace
eingebunden](http://github.com/sinatra/sinatra/blob/master/lib/sinatra/main.rb
## Kommandozeile
Sinatra-Anwendungen können direkt von der Kommandozeile aus gestartet werden:
```
ruby myapp.rb [-h] [-x] [-e ENVIRONMENT] [-p PORT] [-h HOST] [-s HANDLER]
```
Die Optionen sind:
```
-h # Hilfe
-p # Port setzen (Standard ist 4567)
-h # Host setzen (Standard ist 0.0.0.0)
-e # Umgebung setzen (Standard ist development)
-s # Rack-Server/Handler setzen (Standard ist thin)
-x # Mutex-Lock einschalten (Standard ist off)
```
## Systemanforderungen
Die folgenden Versionen werden offiziell unterstützt:
<dl>
<dt>Ruby 1.8.7</dt>
<dd>1.8.7 wird vollständig unterstützt, aber solange nichts dagegen spricht,
wird ein Update auf 1.9.2 oder ein Umstieg auf JRuby/Rubinius empfohlen.
Unterstützung für 1.8.7 wird es mindestens bis Sinatra 2.0 und Ruby 2.0
geben, es sei denn, dass der unwahrscheinliche Fall eintritt und 1.8.8
rauskommt. Doch selbst dann ist es eher wahrscheinlich, dass 1.8.7 weiterhin
unterstützt wird. <b>Ruby 1.8.6 wird nicht mehr unterstützt.</b> Soll Sinatra
unter 1.8.6 eingesetzt werden, muss Sinatra 1.2 verwendet werden, dass noch
bis zum Release von Sinatra 1.4.0 fortgeführt wird.</dd>
<dt>Ruby 1.9.2</dt>
<dd>1.9.2 wird voll unterstützt und empfohlen. Version 1.9.2p0 sollte nicht
verwendet werden, da unter Sinatra immer wieder Segfaults auftreten.
Unterstützung wird es mindestens bis zum Release von Ruby 1.9.4/2.0 geben und
das letzte Sinatra Release für 1.9 wird so lange unterstützt, wie das Ruby
Core-Team 1.9 pflegt.</dd>
<dt>Ruby 1.9.3</dt>
<dd>1.9.3 wird vollständig unterstützt und empfohlen. Achtung, bei einem
Wechsel zu 1.9.3 werden alle Sessions ungültig.</dd>
<dt>Rubinius</dt>
<dd>Rubinius (rbx >= 1.2.4) wird offiziell unter Einbezug aller Templates
unterstützt. Die kommende 2.0 Version wird ebenfalls unterstützt, samt 1.9
Modus.</dd>
<dt>JRuby</dt>
<dd>JRuby wird offiziell unterstützt (JRuby >= 1.6.7). Probleme mit
Template- Bibliotheken Dritter sind nicht bekannt. Falls JRuby zum Einsatz
kommt, sollte aber darauf geachtet werden, dass ein JRuby-Rack-Handler zum
Einsatz kommt die Thin und Mongrel Web-Server werden bisher nicht
unterstütz. JRubys Unterstützung für C-Erweiterungen sind zur Zeit ebenfalls
experimenteller Natur, betrifft im Moment aber nur die RDiscount, Redcarpet,
RedCloth und [[Yajl]] Templates.</dd>
</dl>
Weiterhin werden wir die kommende Ruby-Versionen im Auge behalten.
Die nachfolgend aufgeführten Ruby-Implementierungen werden offiziell nicht von
Sinatra unterstützt, funktionieren aber normalerweise:
* Ruby Enterprise Edition
* Ältere Versionen von JRuby und Rubinius
* MacRuby, Maglev, IronRuby
* Ruby 1.9.0 und 1.9.1 (wird jedoch nicht empfohlen, s.o.)
Nicht offiziell unterstützt bedeutet, dass wenn Sachen nicht funktionieren,
wir davon ausgehen, dass es nicht an Sinatra sondern an der jeweiligen
Implentierung liegt.
Im Rahmen unserer CI (Kontinuierlichen Integration) wird bereits ruby-head
(das kommende Ruby 2.0.0) und 1.9.4 mit eingebunden. Da noch alles im Fluss
ist, kann zur Zeit für nichts garantiert werden. Es kann aber erwartet werden,
dass Ruby 2.0.0p0 und 1.9.4p0 von Sinatra unterstützt werden wird.
Sinatra sollte auf jedem Betriebssystem laufen, dass den gewählten Ruby-
Interpreter unterstützt.
Sinatra wird aktuell nicht unter Cardinal, SmallRuby, BleuRuby oder
irgendeiner Version von Ruby vor 1.8.7 laufen.
## Der neuste Stand (The Bleeding Edge)
Um auf dem neusten Stand zu bleiben, kann der Master-Branch verwendet werden.
Er sollte recht stabil sein. Ebenso gibt es von Zeit zu Zeit prerelease Gems,
die so installiert werden:
```
gem install sinatra --pre
```
### Mit Bundler
Wenn die Applikation mit der neuesten Version von Sinatra und
[Bundler](http://gembundler.com/) genutzt werden soll, empfehlen wir den
nachfolgenden Weg.
Soweit Bundler noch nicht installiert ist:
```
gem install bundler
```
Anschließend wird eine `Gemfile`-Datei im Projektverzeichnis mit folgendem
Inhalt erstellt:
```ruby
source :rubygems
gem 'sinatra', :git => "git://github.com/sinatra/sinatra.git"
# evtl. andere Abhängigkeiten
gem 'haml' # z.B. wenn du Haml verwendest...
gem 'activerecord', '~> 3.0' # ...oder ActiveRecord 3.x
```
Beachte: Hier sollten alle Abhängigkeiten eingetragen werden. Sinatras eigene,
direkte Abhängigkeiten (Tilt und Rack) werden von Bundler automatisch aus dem
Gemfile von Sinatra hinzugefügt.
Jetzt kannst du deine Applikation starten:
```
bundle exec ruby myapp.rb
```
### Eigenes Repository
Um auf dem neuesten Stand von Sinatras Code zu sein, kann eine lokale Kopie
angelegt werden. Gestartet wird in der Anwendung mit dem `sinatra/lib`- Ordner
im `LOAD_PATH`:
```
cd myapp
git clone git://github.com/sinatra/sinatra.git
ruby -Isinatra/lib myapp.rb
```
Alternativ kann der `sinatra/lib`-Ordner zum `LOAD_PATH` in der Anwendung
hinzugefügt werden:
```ruby
$LOAD_PATH.unshift File.dirname(__FILE__) + '/sinatra/lib'
require 'rubygems'
require 'sinatra'
get '/ueber' do
"Ich laufe auf Version " + Sinatra::VERSION
end
```
Um Sinatra-Code von Zeit zu Zeit zu aktualisieren:
```
cd myproject/sinatra
git pull
```
### Gem erstellen
Aus der eigenen lokalen Kopie kann nun auch ein globales Gem gebaut werden:
```
git clone git://github.com/sinatra/sinatra.git
cd sinatra
rake sinatra.gemspec
rake install
```
Falls Gems als Root installiert werden sollen, sollte die letzte Zeile
folgendermaßen lauten:
```
sudo rake install
```
## Versions-Verfahren
Sinatra folgt dem sogenannten [Semantic Versioning](http://semver.org/), d.h.
SemVer und SemVerTag.
## Mehr
* [Projekt-Website](http://sinatra.github.com/) - Ergänzende Dokumentation,
News und Links zu anderen Ressourcen.
* [Mitmachen](http://sinatra.github.com/contributing.html) - Einen Fehler
gefunden? Brauchst du Hilfe? Hast du einen Patch?
* [Issue-Tracker](http://github.com/sinatra/sinatra/issues)
* [Twitter](http://twitter.com/sinatra)
* [Mailing-Liste](http://groups.google.com/group/sinatrarb)
* [ #sinatra](irc://chat.freenode.net/#sinatra) auf http://freenode.net
* [Sinatra Book](http://sinatra-book.gittr.com) Kochbuch Tutorial
* [Sinatra Recipes](http://recipes.sinatrarb.com/) Sinatra-Rezepte aus der
Community
* API Dokumentation für die [aktuelle
Version](http://rubydoc.info/gems/sinatra) oder für
[HEAD](http://rubydoc.info/github/sinatra/sinatra) auf http://rubydoc.info
* [CI Server](http://travis-ci.org/sinatra/sinatra)